Tote und Verletzte bei Bränden innerhalb von Gebäuden sind überwiegend im zivilen Bereich zu beklagen, wofür hauptsächlich die giftigen Bestandteile von Brandrauch und nur selten die unmittelbare Einwirkung von Feuer verantwortlich sind. Bevor ein Brand auf Teile des Gebäudes übergreift, sind – vor allem nachts – die Bewohner längst im Rauch erstickt. Die stromnetzunabhängig arbeitenden Rauchwarnmelder besitzen eine Batterie und zielen nur darauf ab, die sich in der Wohnung aufhaltenden Personen frühzeitig zu alarmieren.
Rauchmelderpflicht
Die OiB-Richtlinie 2 sieht vor, dass in Wohnungen in allen Aufenthaltsräumen – ausgenommen in Küchen – sowie in Gängen, über die Fluchtwege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens ein unvernetzter Rauchwarnmelder angeordnet werden. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebaut werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo Schlafräume, Kinderzimmern und in Fluren, Rauchmelder vorgeschrieben sind, muss bei uns in Österreich beinahe jeder Aufenthaltsraum mit einem Rauchwarnmelder ausgestattet sein. Davon sind neben Schlafzimmer und Flur auch das Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Hobbyraum usw. betroffen.
In Niederösterreich gilt folgende Regelung:
- nur Neu- und Umbauten seit 01.02.2015
- vorhandene Wohnungen keine Regelung
- Montage: Eigentümer
- Wartung: Besitzer
Wie funktionieren Rauchmelder
Rauchmelder funktionieren nach einem optisch-elektronischen Prinzip. Sie werden häufig nur mit einer Batterie betrieben, um auch bei einem Stromausfall zu funktionieren. Netzbetriebene Geräte haben speziell für diesen Fall eine Backup- oder Reservebatterie.
Bei fast allen Bränden entsteht Rauch, der sich in der Regel zuerst unter der Zimmerdecke sammelt und dort durch die Öffnungen in den Innenraum des Rauchmelders eindringt.
Im Inneren des Rauchmelders befindet sich eine Lichtquelle und ein Lichtsensor. Die Lichtquelle und der Sensor sind so angeordnet, dass im Normalfall (ohne Rauch) der Lichtstrahl nicht auf den Sensor auftrifft. Dringt jedoch Rauch durch die Öffnungen in das Innere des Rauchmelders ein, werden die Lichtstrahlen vom Rauch reflektiert, wodurch der Lichtsensor ein Signal empfängt und dieses in einen elektrischen Impuls umwandelt.
Eine elektronische Schaltung wertet den Impuls aus und erzeugt einen sehr lauten, durchdringenden Warnton.
Die Öffnungen des Rauchmelders müssen so angeordnet sein, dass der Rauch von allen Seiten ungehindert in die Messzelle eindringen kann. Gleichzeitig sollte das Eindringen von kleinen Insekten verhindert werden – z. B. durch ein Fliegengitter – um einen Fehlalarm durch ein Insekt zu verhindern. Wird der Fotosensor durch ein Insekt verschmutzt, kann das die Funktion des Rauchmelders beeinträchtigen.
Rauchmelder verhindern und löschen also nicht das Feuer, sondern warnen Personen in der Nähe eines Brandes, um so eine rechtzeitige Flucht und eine möglichst schnelle Alarmierung der Feuerwehr zu ermöglichen.