Die Onlinefassung unserer Chronik befindet sich derzeit in Arbeit und ist bis zum Jahr 1930 verfügbar.

1847

Der Gründer der Freiwilligen F euerwehr Gaaden, Baron Louis Foullon, wurde am 10. Mai 1847 in Wiener Neudorf im Hause 46 geboren. Sein Vater war k.u.k. Rittmeister und übersiedelte mit seiner Familie nach Gaaden in das Haus Hauptstraße 22, und starb am 12. Juli 1876 in Gaaden.

Ein Gedenkstein, vorerst auf dem Friedhof und heute vor dem Feuerwehrhaus in Gaaden erinnert an die Familie. Die Todesnachricht vom Gründer Baron Louis Foullon erreichte die Gaadner Wehr am 15. August 1874 aus Afrika.

1853

„Am 1. Oktober war um Mittag im Hause des Johann Weiß Nr. 45 das dritte Rauchfangfeuer, seitdem ich hier bin. Da erste war im Herbste des Jahres 1850 im Hause des Franz Kühmayer Nr. 26, das zweite am 24. April 1852 im Hause des Herrn Oberförsters Nr. 82. Alle drei wurden bald gelöscht, ohne Schaden anzurichten.

Im Monat September war in Mödling an zwei Samstagen nacheinander Feuer, ein drittes wäre bald in einem Stalle auch wieder an einem Samstage ausgebrochen. Es sind nur einige Häuser (5 und 3) abgebrannt. Vor zwei Jahren war auch in Mödling ein größeres Feuer, zehn oder zwölf Häuser. Diese Feuer waren die Ursache, dass Herr Baron Foullon eine einspännige Feuerspritze um den billigen Preis von 60 fl M. angekauft hat. Diese Auslage wurde auf die Häuser verteilt, die größeren Bauern sollten 1 fl M., die kleineren Häuser 1 fl W. W. zahlen. Da war aber vielen die Feuerspritze nicht recht, dem einen war sie zu klein, dem anderen zu alt, ein anderer hätte gar keine gebraucht. Für solch eine Auslage zu so etwas sehr Notwendigen und Nützlichen haben die Leute hier niemals ein Geld, aber zum Wirtshausgehen und Kaffeetrinken das ganze Jahr hindurch. Diese unvernünftige Schimpferei über die Feuerspritze war auch die Ursache, dass Herr Baron Foullon die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten abgelegt hat.“

Auszug aus der Gaadner Kirchenchronik aus dem Jahr 1853 – 18 Jahre vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gaaden.

1871

GRÜNDUNG DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR GAADEN

Am 21. Juli 1871 gründete Baron Louis Foullon die freiwillige Turnerfeuerwehr Gaaden. Die Männer der ersten Wehrmannschaft waren Karl Fließenschuh, Friedrich Humbert, Anton Cervicek, Anton Reh, Josef Stubner, Georg Rankl, Franz Schantruschek, Michael Haberl, Michael Muck und Eduard Fleischmann. Bald waren es 22 Männer und diese wählten Franz Sonnleitner zu ihrem Hauptmann. Weiters wurden Stellvertreter für den Leitmann der Steiger, der Spritzenmannschaft und der Wassermannschaft sowie ein Säckelwart (Kassier) und ein Schriftführer gewählt. Von der Gemeinde wurde eine Spritze angekauft, die Wasserversorgung erfolgte händisch durch Pumpen.

1872

Laut Kapitelbeschluss vom Stifte Heiligenkreuz wurde der Gemeinde Gaaden ein Stück des Pfarrgartens zur Aufstellung eines Feuerlöschrequisitenhauses um den geringen Pachtzins von 50 Kronen überlassen.

1874

ERSTER BRANDEINSATZ DER WEHR

Am 15. August bestand die Gaadner Wehr ihre Feuertaufe. Während des Schulneubaus waren Lehrerwohnungen und Lehrerzimmer in das Haus Nr. 99 (heute Hauptstraße 3) übersiedelt. Dieses dem Grafen Strachwitz gehörige Haus mietete die Gemeinde für den Schulbetrieb. Am 15. August gegen zwei Uhr Früh wurde das Haus Nr. 99 und das anschließende Haus Nr. 33 (heute Hauptstraße 1) ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr kämpfte zehn Stunden gegen den Brand und wurde dabei von den Wehrmännern aus Heiligenkreuz unterstützt. Der Lehrer erlitt großen Schaden. Es verbrannten ein Schwein, zwei Gänse, fünf Metzen Gerste, zwei Violinen, Bekleidung und Hausrat.

Im gleichen Monat erreichte die Wehr die Nachricht, dass ihr Gründe Baron Louis Foullon in Afrika sein Leben lassen musste. Es war ihm nicht vergönnt, sein Gründungwerk zu erleben.

Am 12. November um sieben Uhr morgens im Haus des Wagnermeisters Lintinger das Kleeheu am Boden sich entzündete. Doch der Umsicht unserer tapferen Feuerwehr und der schnellen Hilfe ist es zu verdanken, dass der Brand nur auf dieses Objekt beschränkt blieb und der Schaden ein ganz geringer war.

1875

Am 12. Oktober wurde die Dienstvorschrift gedruckt und zur Überbrückung der finanziellen Lage von jedem Mitglied ein einmaliger Beitrag von einem Gulden eingehoben. Jedes ausübende sowie unterstützende Mitglied leistete einen monatlichen Beitrag von 20 Kreuzern.

Am 7. November erfolgte der Beitritt zur Unterstützungskasse der niederösterreichischen Feuerwehren, und Ende des Jahres gab es die erste Kassaprüfung.

1876

Am 5. Februar erschien die erste Feuerwehr-Fachzeitung, außerdem wurden die Feuerwehrsignale eingeführt.

Am 4. März wurde ein hölzener Wasserwagen angeschafft, welcher gefüllt in Bereitschaft stehen musste. Das war der Anfang des heute so wichtigen Tankwagens für die Ausrüstung der Feuerwehr.

Am 12. Juli wurde Baron Georg Foullon, der Vater des Gründers der Freiwilligen Feuerwehr Gaaden, beerdigt.

Am 23. Juli feierte man das fünfjährige Gründungsfest. Es wurde eine Übung abgehalten und anschließend wurden die Geräte in das neu restaurierte Gerätehaus eingestellt.

Am 11. November wurden die Männer Franz Grasel und Fritz Rankl zu Feuerwehrhornisten ausgebildet und die Hörner überreicht.

Am 9. Dezember fanden Vorträge des innerhalb der Feuerwehr gebildeten Gesangsvereines, bestehend aus den Herrn Franz Rankl, Josef Muck, Friedrich Humbert, Johann Humbert, Johann Heitzer, Friedrich Rankl, Jakob Diem und Ignaz Bernkop, statt.

1877

Am 28. Februar wurde die Anrede per Sie eingeführt, um Disziplin und Manneszucht zu straffen.

Am 5. August wurde die erste große gemeinsame Übung mit den Wehren Heiligenkreuz, Hinterbrühl und Vorderbrühl mit großer Bravour und Präzision abgehalten. Nach Beendigung erholten sich die Männer durch Einnahme flüssiger und fester Objekte, bis zum Aufbruch geblasen wurde (Auszug aus dem Protokoll vom 5. August 1877, gefertigt von Hauptmann Jakob Grill).

1881

Am 14. August fand der Bezirksfeuerwehrtag in Gaaden statt, welcher mit dem zehnjährigen Gründungsfest verbunden wurde. Dieses Fest war von zahlreichen Neugierigen und vielen Freunden des Feuerwehrwesens besucht. Selbstverständlich wurde an die Ausbildung der 41 Männer gedacht, so wurden neben den Übungen und Kursen auch Übungsmärsche mit der Feuerwehrkapelle in der Umgebung abgehalten. Bedingt durch die Stärke der Mannschaft war die Versorgung mit Uniformen schwierig, die finanziellen Mittel waren immer zu gering.

1882

Am 12. August wurde die erste Ortssammlung abgehalten. In den folgenden Jahren wurden vom Lehrer Diem Theateraufführungen veranstaltet, um die nötigen Mittel für die Ausrüstung und Uniformen aufbringen zu können. Die Kulissen wurden von der Gräfin Bentivoglio gespendet.

1885

Am 19. Juli wurde eine Feuerwache in der Erntezeit eingeführt, sechs Wochen hindurch, beginnend mit dem Kirchweihfest.

Am Stefanitag feierte der Feuerwehrhauptmann Johann Stubner, Hausbesitzer und Maurermeister Nr. 43, sein Namensfest. Obwohl die heilige Zeit, ging es ohne Musik und Lärm nicht ab. Um Mitternacht hat die Ausgelassenheit seinen Höhepunkt erreicht. Besonders einer, nämlich der Milchhändler Geringer war der größte Schreier und Herumpolterer. Er sprang und johlte so lange, bis er tot zusammenstürzte. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet. Möge der liebe Gott seiner armen Seele gnädig sein.

1886

Am 17. Jänner meldeten sich sechs Männer zum Sanitätskurs nach Mödling.

ERSTER HOCHWASSEREINSATZ IN GAADEN

Am 19. März fing es zu Schneien und Stöbern an und dauerte acht Tage hindurch. Die lauen Frühlingslüfte hatten hierauf eine große Wasserflut zufolge – denn bei diesen Schneemassen war nichts anderes denkbar, so dass ganz Untergaaden überschwemmt war. Manche Leute mussten des Nachts sich auf den Dachboden flüchten und durch 14 Tage wurde die Feuerspritze von Haus zu Haus geführt, um die mit Wasser gefüllten Keller und Brunnen auszuschöpfen. Allen Leuten werden diese Frühlingstage im steten Andenken bleiben.

1887

Am 1. August, dem Kirchmontag, brannte die Mühle des Michael Muck, Haus Nr. 34 (heute Hauptstraße 10) bis auf den Grund nieder. Es gingen dabei zwei Kühe, ein Kalb, zwei Schweine und eine Menge Federvieh zu Grunde. Die Müllersfrau lag im Wochenbett und der Michael Muck tanzte beim Goldenen Kreuz (Stiftsgasthof Kappner, Kirchenplatz) eine Polka, als der Alarm ertönte.

BRANDSICHERHEITSWACHEN BEI VERANSTALTUNGEN

Am 9. August wurde die Feuerbereitschaft für zwei Mann bei Veranstaltungen angeordnet.

1890

Am 5. Jänner wurde das Kommando für drei Jahre gewählt, mit Einführung einer Monatsversammlung. Wegen Anschaffung neuer Mützen im Juli 1890 wurde der Mitgliedsbeitrag auf 30 Kreuzer erhöhlt.

„Am. 28. September ertönte um drei Uhr morgens der Feuerlärm. Ich sprang aus meinem Bette, riss die Fensterläden auf und da sehe ich Untergaaden in Flammen. Weil eben Sonntag war, so war alles zu Hause. Es brannten die Häuser 38 und 39 (heute Hauptstraße 22 und 24) ganz nieder. Das Haus Nr. 40 (heute Hauptstraße 26) verlor die Stallungen, Scheune usw. samt den Vorräten. Der Hausstock blieb stehen. Im Hause Nr. 38, welches der Baron Foullonschen Familie gehörte, hatte der Bauer Pichler seine ganzen Vorräte aufgespeichert, die alle verbrannten. Zudem war der arme Mann nicht assekuriert. Entstanden ist das Feuer im Hause des Johann Grill Nr. 39, in der Scheuer. Der Gesamtschaden ist auf 20.000 Gulden geschätzt worden. Ein Glück war, dass es ganz windstill gewesen ist, sonst wäre ganz Untergaaden in Flammen aufgegangen. Von den Feuerwehren waren außer der Gaadner die Sittendorfer, Sparbacher, Hinter- und Vorderbrühler und Mödlinger zugegen. Möge uns der liebe Gott im nächsten Jahr von einem ähnlichen Unglück verschonen, das ist mein sehnlicher Wunsch zum Jahresschluss.“

Pater Gundislav Neumayer am 31. Dezember 1890

1891

Am 28. Juni fand eine Feier zum 20-jährigen Gründungsjubiläum mit Tanzveranstaltung und Dekorierung der 20-, 15- und zehnjährigen Mitglieder, statt. Dieses Fest brachte eine Reingewinn von 200 Gulden.

1892

Am 30. Oktober wurde das Feuerwehrtelefon montiert. Die Ausführung erfolgt von der Firma Siemens & Halske, die Kosten beliefen sich auf 446 Gulden. Für die Mitbenützung der Telefonleitung ersuchte die Firma Ludwig Marx Lackfabrik und spendete 50 Gulden.

1893

Am 23. Juli gab es die erste Subvention vom niederösterreichischen Landesausschuss in der Höhe von 150 Gulden, es wurden dafür Schläuche und Leitern angeschafft.

1894

Zum Jahresende wurde mit der Erhebung über die Ausrüstung der Feuerwehren im Auftrag des Landesfeuerwehrkommandos begonnen.

1895

Am 10. Februar, bei der Generalversammlung, trat Herr Pfarrer Gundislav Neumayer aus Gaaden dem Verein bei und wurde zum Kassaprüfer mit Herrn Wendelin Pechthold, Postmeister aus Gaaden, gewählt. Weiters wurde beschlossen, Mitglieder, welche mehr als zwei Jahre mit den Beiträgen im Rückstand sind, auszuschließen. Die Gemeinde wurde ersucht, den Boden im Feuerwehrhaus betonieren zu lassen.

1896

„Was den Unglücksfall anbelangt, so ertönte am 22. April um halbelf Uhr nachts Feuerlärm. Das Haus des Johann Bergauer und Johann Sonnleitner stand in Flammen. Bei Bergauer sind fünf Pferde und das Geflügel, wie sehr viel Frucht verbrannt. Ein Glück war es, dass Windstille herrschte, sonst wäre ganz Untergaaden in Flammen gestanden.“

Auszug aus der Pfarrchronik

Am 28. August feierte die Wehr das 25-jährige Gründungsfest. Aus dem Gewinn wurden Geräte zur Waldbrandbekämpfung angeschafft. Durch die Vorsprache bei der k.u.k. Güterdirektion wurden 25 Gulden, vom Baron Doblhoff aus Baden 10 Gulden und vom Stift Heiligenkreuz 5 Gulden gespendet.

1897

ERSTER GAADNER FEUERWEHRBALL

Am 23. Jänner wird der erste Feuerwehrball abgehalten. Der Eintritt für eine Person betrug eine Krone, Feuerwehrmänner in Uniform zahlten 40 Kreutzer.

Die Firma Ludwig Marx Lackfabrik übernahm die Reparaturkosten der Telefonleitung bis Hinterbrühl und die Wehren Sparbach und Weissenbach ersuchten um Mitbenützung.

Für die Wehr gab es einen Hochwassereinsatz mit Bergung von Mobiliar und Brückenschutz. 24 Männer waren zwölf Stunden im Arbeitseinsatz.

1898

Am 5. Februar war um viertelelf Uhr nachts Feuerlärm. Es brannte die Heuschupfen der Frau Baronin von Foullon ab. Das Heu, das versichert war, gehörte dem Anton Pichler. Ein Glück, dass es ganz windstill war, sonst ware das Unglück ein schreckliches gewesen.

1899

Am 15. Juli wurde ein Hydrophor (Hochdruckhandspritze) um 450 Gulden angekauft. Die Wehr stellte 300 Gulden, der Rest von 150 Gulden wurde von Herrn Wilhelm Schedyfka aus Gaaden gebort.

Am 10. September fand die Weihe statt und Herr Schedyfka schenkte der Wehr die 150 Gulden.

Am Jahresende wurde eine Subvention von 100 Gulden vom niederösterreichischen Landesausschuss bewilligt. Die Bespannung der Geräte wurde von den Pferdebesitzern kostenlos zu Verfügung gestellt.

1901

Am 23. Juni wurde da 30-jährige Gründungsfest gefeiert. Der Reingewinn ergab 197 Kronen.

Im August wurde der Schlauchturm gebaut, dessen Kosten 400 Kronen betrugen. Die Gemeinde beteiligte sich mit 200 Kronen.

1902

In diesem Jahr wurde der Beschluss gefasst, bei Auferstehungs- und Fronleichnamsprozessionen in Extrauniform, bestehend Extrabluse und dunkler Hose, teilzunehmen.

1904

Im Oktober fand die Einweihung der Akademie, der heutigen Bundesgewerbeschule, in Mödling durch seine Majestät Kaiser Franz Josef I. statt, wobei die umliegenden Feuerwehren Paradeaufstellung nahmen und mit vier Kronen pro Mann entlohnt wurden.

1905

Am 2. Februar übernahm Pfarrer Gotthart Bill OCist zu Gaaden den Obmann und die Funktion der Schutzmannschaft.

Am 27. Oktober brannte es im alten Gemeindehaus Siegenfelderstraße 4 (heute Haus Nr. 6). Durch das rasche Eingreifen der Wehr konnte der Brand schnell gelöscht werden.

1906

Am 19. Jänner fand im Stiftsgasthof am Kirchenplatz ein Feuerwehrball statt. Es spielte die Kapelle des Wirtes Friedrich Rankl um den Betrag von 70 Kronen. Die Gäste wurden mit dem Pferdeschlitten abgeholt und heimgebracht. Die Kosten übernahm die Gastwirtin Frau Schöny. (Anmerkung: Der Gasthof wurde 1975 abgerissen)

Am 14. April herrschte ein Waldbrand in Gaaden sowie ein Brand im Hause Nr. 82 (heute Hauptstraße 75).

Am Ende des Jahres wurden Schäden an der Telefonleitung und sogar das Umschneiden eines Mastes gemeldet. Es wurde an die Post das Ansuchen gestellt, die Telefonleitung an die Telegraphenleitung der Post zu montieren. Die Gemeinde wurde um die Kostenübernahme ersucht.

1907

Am 23. März wurde über den Ausbau der elektrisch betrieben Bahn, welche von Mödling bis Hinterbrühl fuhr und bis Gaaden ausgebaut werden sollte, verhandelt und ersucht, bei der Errichtung der Masten die Telefonleitung an diesen zu montieren. Sägewerkbesitzer Josef Schleussner ersuchte, die Telefonleitung der Feuerwehr benützen zu dürfen.

Die Gemeinde leiht sich den Wasserwagen der Feuerwehr aus, um ihn als Aufspritzwagen zu verwenden.

1908

Am 26. Oktober beauftragte der Bezirksfeuerwehrverband das Kommando der Feuerwehr Gaaden, an die Gemeinde das Ansuchen zu stellen, eine jährliche Pauschale für die Feuerwehr zu bewilligen.

1909

Im Jänner wurde Zimmermeister Karl Fließenschuh Obmann der Schutztruppe.

Das Telefon wurde zum Kaufhaus Thomas, neben dem Feuerwehrhaus, verlegt.

Am 7. April wütete in der Nacht ein Waldbrand in der Hinterbrühl und am 9. April ein Wiesenbrand in der Einöde.

1910

Im Jänner wurde der Mitgliedsbeitrag für ausübende Mitglieder aufgehoben.

Am 30. Oktober brannte das Anningerschutzhaus beim Buchenbrunnen vollständig nieder. Die Brandwache dauerte 36 Stunden an.

Am 7. November brannte es in der Lackfabrik Marx (später Wildschek). Durch das rasche Eingreifen der Wehr konnte ein Großbrand verhindert werden.

1911

Am 2. Juli fand das 40-jährige Gründungsfest mit Bezirksfeuerwehrtag und Dekoration der Gründungsmitglieder statt. 22 Feuerwehren beteiligten sich mit 221 Mann an diesem Fest. Die Abrechnung brachte einen Reingewinn von 315 Kronen.

1913

Am 23. Februar übernahm die Wehr die Feuerwache im Kinosaal des Gasthauses „Zur Krone“. Weiters wurde der Beschluss gefasst, bei dreimaligem Fernbleiben das Mitglied auszuschließen bzw. eine Geldstrafe in der Höhe von einer Krone zu verhängen.

Am 27. September wurde ein Blumentag abgehalten, der einen Reingewinn von 336 Kronen erbrachte. Von dem Betrag wurden Geräte angeschafft und 50 Kronen für einen Rettungswagen gespendet.

1914

BEGINN DES ERSTEN WELTKRIEGES

Im August Beginn des ersten Weltkrieges. Der Feuerwehrbetrieb konnte nur mühsam weitergeführt werden, da zwei Drittel der Männer eingerückt waren. Die Nachtwache in der Erntezeit soll möglichst durchgeführt werden, dafür sollten die Männer mit einer Brotzuteilung bedacht werden.

Weiters wurden Versuche angestellt, wegen der großen Dürre die Felder neben dem Bach mit dem Hydrophor zu bewässern. Im Juni wütete ein Waldbrand.

1915

Am 6. Jänner wurde eine Generalversammlung abgehalten. Die Wahl der Funktionäre konnte nicht stattfinden, da mehrere Mitglieder wegen des Beginns des ersten Weltkrieges im Felde standen.

1916

In diesem Jahr konnte auch keine Generalversammlung mit Neuwahlen abgehalten werden. Die anwesenden Männer gedachten der gefallenen Mitglieder Josef Muck und Karl Heitzer.

Herr Adolf von Toscana, Sittendorferstraße 31, spendete der Wehr 2.000 Kronen für die Anschaffung notwendiger Geräte.

1918

Es wurden zwei Waldbrände verzeichnet.

Aufgrund der geringen Mitgliederzahl wurde die Feuerwache auf nur zwei Mann reduziert, und dies nur vor Mitternacht.

1919

Am 5. Jänner fand die erste Generalversammlung nach Kriegsende statt. Das Kommando wurde mit der alten Besetzung gewählt. Die Gerätebespannung übernahm Bäckermeister Leopold Broschek kostenlos.

Die Zahl der Männer war bereits wieder auf 41 angewachsen und Jungmänner unter 18 Jahren wurden in die Wehr aufgenommen.

1920

Im Jänner wurde der Feuerwehrball abgehalten. Die Preisbewegung war deutlich merkbar, der Eintrittspreis wurde auf fünf Kronen angehoben.

Am 28. Februar wurde mit dem Veteranenverein und der Feuerwehr ein Ausschuss zur Errichtung eines Kriegerdenkmales gebildet.

RENOVIERUNG DES FEUERWEHRHAUSES

Der Bauzustand des Feuerwehrhauses war derart schlecht, dass mit dem Schlimmsten gerechnet werden musste. Die Kosten der Renovierung beliefen sich auf 5.350 Kronen. Die Gemeinde leistete einen Zuschuss von 3.000 Kronen.

Im selben Jahr wütete ein Waldbrand im Revier des Stiftes Heiligenkreuz.

1921

Am 15. Jänner wurde gemeinsam mit dem Veteranenverein ein Ball abgehalten. Der Reingewinn diente der Errichtung des Kriegerdenkmales. Die Enthüllung fand am 11. September statt.

1922

Am 8. Jänner wurde bei der Generalversammlung Herr Maurermeister Fröschl mit der Planung bzw. Vergrößerung des alten Feuerwehrhauses beauftragt.

Am 10. Juni wurde ein Rettungswagen mit dem Pferdezug von der Gemeinde angekauft, welcher nur in Begleitung eines Feuerwehrmannes ausfahren durfte.

Eine Ortssammlung erbrachte 183.000 Kronen.

Am 28. März Großbrand im Hause Gaumannmüller (heute Sittendorferstraße 30). Das Haus sowie Stallungen und Schuppen brannten bis auf die Grundmauern nieder. Zwei Kühe, zwei Kälber, neun Schweine, Federvieh, Maschinen, Einrichtung und Futtervorräte wurden ein Raub der Flammen.

1923

VERGRÖSSERUNG DES FEUERWEHRHAUSES

Am 21. Jänner wurde die Vergrößerung des Feuerwehrhauses beschlossen. Der Herr Bürgermeister Karl Muck, die Gemeinderäte Josef Lintinger, Otto Baroch und Gemeindesekretär Karl Thurner führten die Grundverhandlungen mit dem Stift Heiligenkreuz

Herr Baron Skoda wurde gebeten, das nötige Bauholz kostenlos beizustellen. Das Sägewerk Schleussner übernahm das Schneiden der Bretter ebenfalls kostenlos.

Am 18. Februar wurde die kostenlose Grundabtretung des Stiftes Heiligenkreuz gemeldet. Die Gebühren bezahlte die Gemeinde Gaaden. Der Gesangsverein veranstaltete einen Ball unter der Leitung von Herrn Tierarzt Dr. Magerl, der Reingewinn von 1.455.800 Kronen wurde der Wehr für den Bau übergeben.

ERNENNUNG DES ERSTEN EHRENMITGLIEDES

Herr Lambert Hofer, der Vater von KR Lambert Hofer, überlässt der Feuerwehr seit 1922 kostenlos Zwilch (Rohleinen) für die Arbeitskleidung. Das war Grund genug, Herrn Hofer zum Ehrenmitglied zu ernennen.

Am 10. März erklärten sich Arbeiter und Fuhrleute bereit, beim Bau kostenlos mitzuarbeiten.

Der Ausbau wird laut Kostenvoranschlag 12.000.000 Kronen betragen. Die Inflation schreitet zügig voran, die Gemeinde stellte 3.309.000 Kronen zur Verfügung. Die Rückzahlung erfolgte in drei Raten und die Arbeiten wurden Herrn Maurermeister Fröschl übergeben.

Herr Baron Skoda spendete 300.000 Kronen.

Am 14. Juni begann der Umbau, die Geräte und der Rettungswagen wurden für diese Zeit privat eingestellt.

Durch Anbringung von Tafeln bei den Pferdebesitzern wurde die Bespannung der Feuerwehrgeräte monatlich geregelt.

Am 16. September war der Rohbau fertig.

Der Gesangsverein unter der Leitung von Leopold Biermeier veranstaltete eine Liedertafel und der Reingewinn von 1.861.000 Kronen wurde für die Fertigstellung des Feuerwehrhauses zur Verfügung gestellt.

1924

ANSCHLUSS AN DEN ELEKTRISCHEN STOM

Im Februar übergab die Gemeinde den Rettungswagen zur Betreuung der Feuerwehr. Dieser wurde im Feuerwehrhaus eingestellt. In diesem Jahr wurde Gaaden der Stromversorgung der NEWAG angeschlossen. Bei der Wehr wurden Schulungen über elektrischen Strom bei Bränden abgehalten.

Am 23. Mai Brand eines Heustadels durch Blitzschlag an der Sittendorferstraße außerhalb des Ortes, welcher Herrn Johann Nestler gehörte und zur Gänze niederbrannte.

Im Juni wurde zur Verbesserung der finanziellen Lage eine Tombola mit Tanzveranstaltung am Kögerl (heute Sportplatz) abgehalten. Die zwei Haupttreffer waren eine goldene Herren- und Damenarmbanduhr im Wert von 2.200.000 Kronen. Für ein Tombolalos und ein Krügerl Bier waren 5.000 Kronen zu bezahlen, davon wurden 1.000 Kronen an die Wehr abgeliefert. Der Reingewinn dieser Veranstaltung ergab 7.149.600 Kronen.

Am 10. August wurde das neue Feuerwehrhaus geweiht und ein Gartenfest veranstaltet. Der Eintrittspreis betrug im Vorverkauf 8.000 Kronen, an der Kassa 10.000 Kronen. Der Reingewinn dieser Veranstaltung ergab 4.143.000 Kronen.

Die Wohnung im Feuerwehrhaus wurde Herrn Kvett, einem langjährigen Mitglied, zugeteilt.

Anlässlich der Einweihung des Feuerwehrhauses wurden Mitglieder der Wehr für besondere Verdienste von der Gemeinde Gaaden ausgezeichnet.

In diesem Jahr erhielt die Pfarrkirche drei Glocken mit 417, 213 und 132 Kilogramm. Sie wurden in Berndorf gegossen und von Herrn Anton und Frau Sieglinde Gaumannmüller aus Hainfeld gespendet. Für die Anschaffung waren 44 Millionen Kronen erforderlich.

Es wurde ein großes Fest veranstaltet, die Feuerwehr begleitete den Festzug in Extrauniform. Der Zug begann beim Sägewerk Schleussner (heute Tierklinik), begleitet von der Marschmusik der neugegründeten Blasmusik unterem ihrem Kapellmeister Franz Rankl.

Für den Aufzug der Glocken auf die beiden Türme, es war der 21. September, sorgten Zimmermeister Karl Fließenschuh und die Feuerwehr Gaaden. Die vorhandenen alten Glocken mussten im Weltkrieg 1914 bis 1918 abgeliefert werden. Erhalten blieb die bis heute verwendete Sterbeglocke aus dem Jahre 1689.

1925

Im April wurde von Gemeindearzt Dr. Freissler die Ausbildung der Sanitäter der Feuerwehr übernommen.

Die Stabilisierung der Währung wurde abgeschlossen, für 10.000 Papierkronen wurde 1 Schilling zu 100 Groschen eingelöst.

Im Juni wurde wieder eine Tombola veranstaltet, der erste Preis war ein Herrenfahrrad im Wert von 210 Schilling, die weiteren Preise eine goldene Herrenuhr zu 160 Schilling, eine Pendeluhr zu 50 Schilling und verschiedene Gebrauchsgegenstände. Für den Eintritt zum Festplatz auf der Broschekwiese (heute Raimundsiedlung) wurden 20 Groschen und für einen Sitzplatz 30 Groschen eingehoben. Von einem Krügel Bier mussten 5 Groschen und von einem Viertel Wein 10 Groschen der Feuerwehr abgeliefert werden.

1926

Am 25. Jänner brannte bei Leopold Broschek die Scheune (heute Sittendorferstraße 2a), dabei wurden Holzvorräte und Maschinen vernichtet.

Am 16. April wütete ein Waldbrand am Anninger. Zur Bekämpfung waren fünf Wehren im Einsatz. Von der Feuerwehr Gaaden wurde an die Forstverwaltung Hinterbrühl das Ansuchen gestellt, für verbranntes Schuhwerk 30 Schilling zu überweisen.

ANKAUF DER ERSTEN BENZINMOTORSPRITZE

Am 29. Juni wurde der Ankauf einer tragbaren Benzinmotorspritze um 4.500 Schilling beschlossen. Die Gemeinde leistete eine Subvention von 1.000 Schilling. Patin dieser Spritze war Baronin Pernegg.

ERSTE FAHRZEUGBERGUNG

Am 17. Juli gab es die erste Autobergung auf der Heiligenkreuzerstraße, wofür 50 Schilling gespendet wurden.

Der Wasserwagen wurde zum Verkauf angeboten, an der Handspritze waren laufend Reparaturen vorzunehmen.

Am 15. August wurde auf Anregung der Familie Hofer am Hause Pechthold am Kirchenplatz eine Gedenktafel für Ferdinand Raimund angebracht. Die Feuerwehr übernahm den Sicherungsdienst.

1927

Am 8. Mai erfolgte die Einweihung der Motorspritze mit Tanz und Blumentag. Der Eintrittspreis betrug im Vorverkauf ein Schilling, an der Abendkassa 1,20 Schilling. Das Fest endete jedoch mit einem Verlust von 13 Schilling.

Am 12. Juni wurde wieder eine Tombola abgehalten. Der Abschluss brachte dabei einen Gewinn von 571 Schilling und die Gemeinde leistete einen Beitrag von 650 Schilling. Diese Beträge wurden zur Abzahlung der Motorspritze verwendet.

1928

Zu Jahresbeginn fand der übliche Feuerwehrball statt, der einen Gewinn von 235 Schilling erbrachte. Von der Gemeinde wurden 220 Meter und vom Landesfeuerwehrkommando 150 Meter Schläuche angekauft, und 220 Schilling von diesen zur Verfügung gestellt. Namhafte Spender wurden von den Familien Mautner-Markhof, Potyka-Frauenfeld und Falkner geleistet.

1929

Am 6. Juli gab es die zweite Autobergung, dafür gab es eine Spende von 30 Schilling. Für den Kinodienst wurde vom Pächter ein Schilling pro Mann eingehoben.

Wer bei Übungen und Ausfahrten Halbschuhe trug, war nicht vorschriftsmäßig adjustiert und wurde von der Teilnahme ausgeschlossen.

Am 3. November Scheunenbrand bei Dr. Kuhn (heute Hauptstraße 26). Es verbrannten Heu- und Futtervorräte.

Das Jahr endete mit einem Verlust von 25,94 Schilling.

1930

Im Jänner brachte der Feuerwehrball einen Gewinn von 605,50 Schilling und die Gemeinde gewährte eine Subvention von 2.500 Schilling.

Am 1. Juni Brand im Hause Anton und Katharina Heitzer (heute Berggasse 1).